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      Ol Doinyo Lengai  
 

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Die Besteigung des Lengai ist eine einzigartige Herausforderung, nicht nur wegen der bizarren Vulkanlandschaft. Der sechsstündige Aufstieg, führt die steile Flanke hinauf, vorbei an mannshohem Elefantengras, Dornbüschen und bizarr geformten Lavagestein. Ist der Kraterrand erreicht, erleben Sie hautnah das brodelnde Magma. Die Aussicht auf die weite Savanne und den Natronsee wird frei. Der Sonnenaufgang taucht die Gesteinformationen in ständig wechselndes Licht.

 

 

 

 

Verlauf
Mit einem Geländewagen gelangt man auf einer ungeteerten Strasse zum 1100 Meter hoch gelegenen Ausgangspunkt. Kurz nach Mitternacht startet von hier der fünf- bis siebenstündige Aufstieg. Die Route führt die steile Flanke, durch scheinbar weglose Landschaft hinauf. Das Gras ist hoch und die lose Vulkanasche erschwert den Aufstieg. Das letzte Stück, den Kraterrand hinauf, gestaltet sich besonders schwierig. Die Steigung ist so steil, das man die schneeweiße Asche mit ausgestreckter Hand zu fassen bekommt. Die Anstrengung wird auf dem Gipfel mit einen unvergesslichem Sonnenaufgang belohnt. Die Sonne färbt die bizarr geformten Lavatürme in wechselndes Licht. In der weiten Savanne wird der Lake Natron sichtbar. Die Eruptionsarten der Vulkanschlote und Lavaseen sind überwältigend. Tag für Tag verändert sich die Landschaft des bis zum Rand gefüllten Kraters.

Es empfiehlt sich aufgrund des Anfahrtsweges, die Lengai Expedition mit einer Safari in den Ngorongoro Krater oder die Serengeti zu kombinieren.

Anforderungen
Die Vulkanbesteigung ist ohne technisch Ausrüstung und Bergerfahrung zu meistern. Jedoch sind die Anforderungen aufgrund der steilen Steigung und der Gehzeit von bis zu 6 Stunden, trotz geringem Gepäck, nicht zu unterschätzen. Nur mit ausreichend Kraft, guter Kondition und festem Schuhwerk wird die Besteigung zu einem außergewöhnlichen Erlebnis. Um einen Blick in den Kraterkessel zu werfen, gehört natürlich ein gutes Bündel Abenteuerlust dazu.

 

Hinweis
Der Vulkan ist ständig aktiv und es gibt am Kraterrand keinerlei Absperrungen oder Sicherheitsmaßnahmen. Jeder Besucher sollte eigenverantwortlich entscheiden aus welcher Distanz er das Magma betrachtet. Auf dem Gipfel ist Vorsicht geraten, da heiße Lava oft nicht von Erstarrter unterschieden werden kann. Jeder Schritt sollte gut überlegt und wenn nötig getestet werden. Es empfiehlt sich lange und dicke Kleidung zu tragen, um die Haut vor explosionsartigen Spritzern zu schützen.

Hintergrund
Der 2878 Meter hohe Ol Doinyo Lengai liegt im Norden Tansanias, ca. 2 ° südlich des Äquators, inmitten des Ostafrikanischen Grabenbruchs, dem Rift Valley.

Der Lengai ist ein heiliger Ort für die im Umkreis lebenden Massai. Nach Ihrem Glauben befindet sich auf dem, ästhetischer gleichmäßig erhebenden Kegel, der Sitz der Götter.
Trotz seiner langen Anreise ist er unter Forschern und Geologen einer der bekanntesten und reizvollsten Vulkane der Erde. Die ungewöhnlich "kalte" Lava erstarrt beim Ausbruch zu bizarren Formen und porösem Gestein.

Der Vulkan
Der Oldoinyo Lengai (2878 m) ist trotz seiner schweren Zugänglichkeit in der Fachwelt einer der bekanntesten Vulkane der Erde. Denn die von ihm zur Zeit geförderte Lava ist auf der Welt einzigartig, da sie sich in ihrer chemischen Zusammensetzung extrem von allen anderen unterscheidet.
Seine karbonatitische Schmelze - das bedeutet einen hohen Anteil an gelöstem Soda - ist mit ungefähr 550 Grad Celsius magmatologisch gesehen "kalt". Trotzdem ist sie dabei dünnflüssig und kann bei ihrem Austritt so schnell fließen wie Milchsuppe. Bei Nacht glüht das Magma matt rot oder orange, später wird sie grau. Diese Lava bleicht schnell mit Luftkontakt aus und ähnelt dann Schnee. So wird das Erscheinungsbild des Berges, insbesondere im oberen Bereich, von dieser hellen Masse geprägt. Der Lengai ist daueraktiv und sein Gipfelkrater ist bereits bis zum Rand mit Magma gefüllt. (Auszug von )

 

Massaigott oder Engai
Für die Massai ist der Ol Doinyo Lengai ein heiliger Berg. Er ist Sitz und Wohnung von "Engai", des einen und einzigen Gottes", der sich als guter schwarzer und als strafender roter Gott manifestiert. Der schwarze, gute Gott steht für Regen, lässt das Gras wachsen (Fruchtbarkeit), der Rote Gott steht für Blitz und Tod (Zerstörung). Engai hat kein Geschlecht, ist ein absolut körperlos. Dieser Gott gab ihnen ihre Lebensgrundlage, die Rinder. Sie wurden vor langer Zeit an den Wurzeln eines wilden Feigenbaumes, von ihm auf die Erde herabgelassen. Es liegt nahe, dass der Feigenbaum ebenfalls verehrt wird und jeder Massai, der an einem Feigenbaum vorbeigeht, legt etwas heiliges Gras unter den Baum. Für die Massai ist auch die Savanne und damit insbesondere das Gras, als Lebensgrundlage für die Rinder, die Schöpfung ihres Gottes Engai und damit heilig. Bei Dürren, Krankheit und kriegerischen Auseinandersetzungen mit Nachbarstämmen opfern die Massai am Fuße des mystischen Berges Lämmer und Ziegen und hoffen, Engais Zorn zu besänftigen. In Tänzen, Gesängen und Zeremonien preisen sie ihren Berggott, der ihnen, wenn er gnädig gestimmt ist, sintflutartigen Regen beschert. Er beschützt Menschen und Vieh - und nur er ist ewig, alles andere ist sterblich. Die Massai übrigens besteigen den Berg selbst nicht, tolerieren aber, wenn andere es tun.
Der Ol Dainyo Lengai ist auch noch für ein weiteres Volk heilig; auf der dem Massailand abgewandten Seite des Berges, leben die Sonjo, ein im Gegensatz zu den Massai ackerbautreibendes und damit sesshaftes Volk. In ihrem Bantudialekt nennen sie den Berg Mongongo yo Mugwe, "Berg Gottes". Auf dem Gipfel lebt die Sonnengottheit Khambegen, die für das Wohl der Sonjo sorgt. Sie glauben im Gegensatz zu den Massai an ein Weltende, das dann eintritt, wenn der Berg explodiert. (Auszug von emmet)
 

 

 

 

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